Rollenwechsel
Die neuen Heldinnen über 50

von Sabine Jainski und Ilona Kalmbach
30 min.
arte / WDR 2004

"Die Heldinnen sind in der Moderne nicht ausgestorben, sie sind einfach Frauen geworden." (SPIEGEL)

Seit einigen Jahren feiert in Kino und Fernsehen ein neuer Frauentyp große Erfolge: die erotisch attraktive, selbstbewusste und beruflich aktive Frau über 50.
In Deutschland verkörpern Senta Berger, Christiane Hörbiger, Hannelore Elsner, Hannelore Hoger und Iris Berben diesen Frauentyp in Krimis, Komödien und Kinofilmen; in Frankreich feiern Diven wie Catherine Deneuve oder Jeanne Moreau in reifem Alter große Erfolge (8 femmes). Hollywood macht mit Kalendergirls "ganz normale" Frauen von nebenan zu Filmheldinnen.

Früher begann für Schauspielerinnen mit 45 die "rollenlose Zeit", in der sie entweder ganz vom Schirm verschwanden oder in Kittelschürze und Lockenwickler gesteckt wurden (Familie Hesselbach). Heute sind die Heldinnen über 50 als Kommissarinnen und Richterinnen in fast alle Männerdomänen eingedrungen.

Sie geben nicht die selbstlosen Mütter der Nation, sondern machen vor, wie Frauen ihre eigenen Ideen und Interessen in Familie, Beziehung und Beruf durchsetzen können. Dabei sind sie keine kalten Karrieristinnen, sondern Frauen mit Autorität, Gefühl und Menschenkenntnis. Durch ihr Vorbild sind die Wechseljahre auch im öffentlichen Bewusstsein nicht länger eine Zeit, in der Frauen gesellschaftlich wie biologisch "unnütz" werden - sondern im Gegenteil in ein neues, erfüllteres Leben wechseln.

Diesen Rollen-Wechsel zeigt die Dokumentation mit Dokumentarmaterial und vielen opulenten Filmausschnitten.