Wem gehört die Welt? Wachstum durch Teilen
von
Sabine Jainski, Jürgen Bischoff und Ilona Kalmbach
45 min
3sat 2013
Die Gemeingüter sind zurück: Menschen tauschen und teilen
wieder, ob Wohnungen, Autos, Haustiere oder Kleider.
Gemeinsam beackern sie Brachflächen in der Stadt oder
beauftragen Landwirte, für sie Lebensmittel zu produzieren.
Im Internet wird über Creative Commons oder Open Access
debattiert. Sind Gemeingüter privat oder öffentlich - oder
etwas Drittes? Was ist mit den Dingen, die wir alle nutzen,
die aber niemandem gehören - wie Luft, Wasser, Sonnenlicht?
Manche dieser Güter vermehren sich sogar, wenn man sie mit
anderen teilt: das gilt für Saatgut ebenso wie für gute
Ideen.
Gemeingüter entstehen aus der Kooperation ihrer Nutzer, sie
sind selbstorganisiert. Schon immer haben Menschen gemeinsam
knappe Naturressourcen bewirtschaftet, wie Flüsse, Wälder
oder Fischgründe, auch das Land in Europa bis zum 18.
Jahrhundert. Die Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom hat die
Grundprinzipien für solche Commons aufgezeichnet und
bewiesen, wie gut sie jenseits von Staat und Markt
funktionieren. Ein dritter Weg, der jetzt von vielen wieder
entdeckt wird, etwa angesichts von Landgrabbing und Patenten
auf Lebewesen.
Heute sind
Ressourcenkonflikte wieder aktuell: ob beim Fisch im
Atlantik oder der unberührten Natur in der Antarktis, beim
Saatgut und beim Boden, aber auch bei der Frage nach Ruhe
und Stille, etwa am Flughafen Frankfurt, oder nach der
Wasser- und Energieversorgung in unseren Städten, die
privatisiert werden soll. Was kann die Commons-Perspektive
heute leisten? Die Dokumentation sucht Antworten und stellt
spannende Akteure vor.
|
|